Wie sieht das Studiendesign von CANUPIS aus?

Die CANUPIS-Studie ist eine gesamtschweizerische Langzeitstudie (sogenannte Kohortenstudie), die alle Kinder erfasst, die zwischen 1985 und 2007 geboren wurden. Dabei werden die Wohnorte von krebskranken Kindern («Fälle») mit den Wohnorten aller gesunden Kinder in der Schweiz verglichen («Kontrollen»). Daraus lässt sich berechnen, ob Krebserkrankungen in der Nähe von Kernkraftwerken häufiger auftreten als an anderen Standorten.

Die Angaben zu den in diesem Zeitraum an Krebs erkrankten Kindern stammen aus dem Schweizerischen Kinderkrebsregister. Dieses registriert seit 1976 alle Krebserkrankungen bei Kindern in der Schweiz. Insgesamt erkrankten 2 957 Kinder mit Jahrgang 1985 bis 2007 an Krebs, darunter 981 an Leukämie.

Angaben zu den Wohnorten aller zwischen 1985 und 2007 geborenen Kinder der Schweiz stammen aus der «Swiss National Cohort», einem gesamtschweizerischen anonymen Datensatz, der auf Angaben aus den Volkszählungen von 1990 und 2000 und weiteren Statistiken basiert.

Die CANUPIS-Studie berücksichtigt den Wohnort sehr präzise. Erfasst wird nicht nur die Ortschaft, die einige Kilometer umfassen kann, sondern dank geokodierten Daten punktgenau der präzise Wohnort. Zudem werden die Wohnorte der untersuchten Kinder nicht nur zum Zeitpunkt der Krebs-Diagnose, sondern zurück bis zur Geburt des Kindes untersucht. So kann auch ein möglicher Einfluss des Wohnortes während der ersten Lebensmonate und -jahre berücksichtigt werden. Eine weitere Stärke des Schweizer Studiendesigns ist, dass auch andere Umweltfaktoren wie Starkstromleitungen und Industriezonen in der Analyse berücksichtigt werden können. Die CANUPIS-Studie stellt somit keine Wiederholung der deutschen KiKK-Studie dar. Sie hat ein eigenständiges Studiendesign, baut aber auf der deutschen sowie anderen früheren Studien auf.

Eine Begleitgruppe aus international renommierten Experten garantiert die wissenschaftliche Qualität und die Unabhängigkeit der Studie (siehe Advisory Board).